Russland musste sich in einem mehr als spannenden Halbfinalspiel bei der U20 WM in Kanada der USA mit 4:3 im Penaltyschießen geschlagen geben.

Sowohl die USA mit Parsons, als auch die Russen mit Samsonov besitzen sehr gute Torhüter. Beide Schlussmänner spielten dann auch eine grosse Rolle in diesem Halbfinalspiel. Gerade Ilya Samsonov wusste sein Team im ersten Drittel im Spiel zu behalten, dominierten die Amerikaner diese Phase doch mit 14:7 Schüssen. Auf der anderen Seite verlor Tyler Parsons nur einmal kurz die Orientierung. Dies nützte Kyrill Kaprizov allerdings gleich kaltblütig mit einem Buebetrickli zum 1:0 aus. Sehr kurios war unterdessen auch der Treffer von Colin White nur 55 Sekunden vor der ersten Pause. Clayton Keller schoss einem unmöglichen Winkel, worauf White die Scheibe ins Tor ablenken konnte.

Im zweiten Drittel sündigten die USA derweil in der Verteidigung. Casey Fitzgerald hatte seinen Mann nicht richtig gedeckt, weshalb Guryanov die Russen in der 22. Minute bereits wieder in Führung bringen konnte. In der Folge traten wieder die Torhüter in Erscheinung. So zeigte Tyler Parsons in der 29. Minute einen Big Save gegen Polunin, wurde dann aber von diesem über den Haufen gefahren. Der Schlussmann der Amerikaner blieb einige Minuten liegen, konnte danach aber in alter Frische weiterspielen. Das Comeback von Parsons schien die Amerikaner derweil zu beflügeln. Nach einem langen Pass von Parsons gelangte die Scheibe via Keller und Anderson zu Kunin. Dieser entkam Kvartalnov und bezwang Samsonov zum 2:2 (31.). Fünf Minuten später war es Sergachyov, der einen Schuss von White leicht ablenkte. Der Puck begann dank dieser Berührung zu flattern weshalb ihn Samsonov nicht behändigen konnte.

Die US-Boys waren somit auf dem besten Weg die Russen im achten Anlauf zum ersten Mal in einem Playoffspiel zu bezwingen. Weil jedoch Clayton Keller in der 46. einen umstrittenen Penalty nicht verwerten konnte, sollte dieses Spiel nochmals spannend werden. Nur eine Minute nach dem Penalty entwischte auf der anderen Seit Guryanov. Dieser nutzte seinen Alleingang zum Ausgleich. Nach einer torlosen Overtime schien es derweil, als könnten die Russen ihre Siegserie gegen die USA weiterführen. So gingen sie im Shootout durch Treffer von Guryanov und Vorobyov zwei Mal in Führung. Die Amerikaner hatten mit Troy Terry allerdings einen Schützen, der Ilya Samsonov genau studiert hatte. Terry glich mit dem fünften Penalty aus und traf danach ebenfalls in Runde sechs und sieben. Auffällig war dabei, dass der Amerikaner Ilya Samsonov drei Mal zwischen den Beinen erwischte. „Da Samsonov ein grosser Torwart ist, hatte ich nur dann eine Chance, wenn ich ihm zwischen die Beine schiessen kann. Dies ist drei Mal aufgegangen“, bilanzierte der stolze Schütze.

Den US-Amerikanern gelang es damit doch noch den Russland-Fluch zu bezwingen. Sie treffen im Finale auf Schweden oder Kanada.

Text: Pascal Zingg/Hockeyfans.ch