Tschechien feiert sicheren 6:1 Erfolg

IIHF World Championship 2017 BLR - CZE Kevin Lalande #35, Jan Kovar #43 Paris, Bercy ©Puckfans.at/Andreas Robanser
IIHF World Championship 2017
BLR – CZE
Kevin Lalande #35, Jan Kovar #43
Paris, Bercy
©Puckfans.at/Andreas Robanser

Tschechien gewinnt gegen Weißrussland mit 6:1 und fährt damit die ersten drei Punkte bei dieser Weltmeisterschaft in Paris ein. Die Weißrussen hingegen bleiben nach zwei Spielen weiter ohne einen Punkt.

Weißrussland bekommt es heute in der Gruppe B mit den Tschechen zu tun, die nächste schwere Aufgabe für das Team von Headcoach Dave Lewis. Beide Teams haben ja ihre gestrigen Auftaktpartien verloren. Tschechien ist im Moment auf dem 8. und somit letzten Platz in der Tabelle, es muss ein Sieg her, möchte man nicht schon vorzeitig unter Duck kommen, Superstar Jaromir Jagr ist ja nicht mehr im Aufgebot.
Die Tschechen finden zunächst besser ins Spiel und kommen in Minute 9 zu ihrer ersten Überzahl, diese verstreicht jedoch ungenutzt trotz einiger Chancen. Trotzdem die Weißrussen wieder komplett sind, bleibt die Scheibe nur im Verteidungsdrittel, die Tschechen erhöhen den Druck und möchten offenbar vorlegen. In Minute acht hat Cervenka die erste Großchance für die Tschechen, vergibt aber knapp.
Dann endlich in Minute 13 ist es Sparta Prag Angreifer Vrana, der die Scheibe nach kraftvollem Antritt und genauem Zuspiel von Birner erstmals im Tor von Weißrussland unterbringt, keine Chance für Goalie Lalande. 0:1 Tschechien.
Im weiterer Folge ziehen die Tschechen ein technisch hochstehendes Powerhockey auf, Weißrussland ist im Moment Statist. In Minute 18 müssen Krejcik auf Seite der Tschechen (Halten) und Pavlovic auf Seiten der Weißrussen (Diving) auf die Strafbank, es geht vier gegen vier. In dieser Phase zieht Voracek voll ab, sein Hammer wird jedoch geblockt, Gudas kann den Puck erobern und an Lalande vorbei ins Tor schieben, es steht 0:2 für die Tschechen. Mit diesem Spielstand geht es erstmals in die Kabinen.

IIHF World Championship 2017 BLR - CZE Roman Cervenka #10, Kevin Lalande #35, Roman Graborenko #92 Paris, Bercy ©Puckfans.at/Andreas Robanser
IIHF World Championship 2017
BLR – CZE
Roman Cervenka #10, Kevin Lalande #35, Roman Graborenko #92
Paris, Bercy
©Puckfans.at/Andreas Robanser

Das zweite Drittel beginnt, noch bleibt den Weißrussen eine Minute Überzahl aus einer Strafe, die aus dem ersten Abschnitt mitgenommen wurde. Die Weißrussen kommen auch gleich mit mehr Schwung aus der Pause und können just in dem Moment, in dem Team Tschechien wieder komplett ist, den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielen. Aus spitzem Winkel zieht Pavlovic ab und lässt Keeper Francouz das Nachsehen. Ein schöner Treffer der Weißrussen, der ihnen weiteren Auftrieb geben könnte. In Minute 23 sind es erneut die Tschechen, die durch Jan Kovar zu einer großen Chance kommen, die Stange verhindert einen neuerlichen zwei Tore Rückstand. Wieder sind es die Tschechen, die die Kontrolle über das Spiel übernehmen. Nach und nach kommen sie ins kombinieren, es sind einige sehenswerte Aktionen wie aus dem Lehrbuch dabei, das ist Hockey auf höchstem technischen Niveau.
Fast aus dem Nichts fällt plötzlich der Ausgleich, aber Entwarnung, der Treffer zählt nicht, es war bereits abgepfiffen. Sehr unglücklich, da eine Strafe gegen Tschechien angezeigt wurde und ein Tscheche den Puck nur berührt, nicht aber unter Kontrolle hatte, eigentlich wäre dieser Treffer zu geben gewesen. Pech für das tapfer kämpfende Weißrussland in dieser Phase.
Trotzdem ist es erneut Team Czechia, das en Treffer erzielen kann, nach einer wunderschön vorgetragenen Kombination ist es Roman Cervenka, der Keeper Kevin Lalande überlistet und eiskalt ins lange Kreuzeck abzieht. 1:3 (36). Mit diesem Spielstand geht es erneut in die Kabinen.

IIHF World Championship 2017 BLR - CZE Jan Rutta #90, Roman Cervenka #10 Paris, Bercy ©Puckfans.at/Andreas Robanser
IIHF World Championship 2017
BLR – CZE
Jan Rutta #90, Roman Cervenka #10
Paris, Bercy
©Puckfans.at/Andreas Robanser

Gleich nach Beginn des Schlussabschnitts nimmt Andrei Kostitsyn einen heftigen Open ice hit von Voracek, er wirkt ein wenig benommen, es dürfte aber weiter gehen. Bruder Sergei tritt zum Faustkampf gegen Voracek an, dieser muss für 2 Minuten in die Kühlbox. Überzahl für Weissrussland, Andrei Kostitsyn ist schon wieder am Eis. Erneut Strafe gegen Tschechien, Jerabek zieht einem Weißrussen (es ist erneut Andrei Kostitsyn) die Beine weg, es geht für 10 Sekunden fünf gegen drei, danach noch 1:50 fünf gegen vier. Weißrussland braucht viel zu lande um ins Drittel der Tschechen zu gelangen, ein völlig misslungenes Powerplay. 15 Sekunden vor dem Ende nimmt Weißrussland eine Strafe, somit geht es kurze Zeit vier gegen vier, danach gibt es Überzahl für die Tschechen. diese bringt nichts ein.
In Minute 48 ist es Lisovets, der erneut für die Weißrussen eine Strafe ausfasst, er setzt sich mangels eines Arbeitsgeräts auf die Scheibe und wird dafür vom Referee zum Nachdenken auf die Bank beordert. Das daraus resultierende Powerplay nutzen die Tschechen erneut und bauen die Führung auf 1:4 aus ein Hammer von Simek passt genau (48 PP). Das dürfte wohl die Vorentscheidung gewesen sein. Doch damit nicht genug, Team Czechia erhöht durch einen wunderschönen Treffer vom überragenden Kapitän Voracek sogar noch auf 1:5 (50). Für Goalie Lalande war es das, er verlässt das Eis für ihn kommt Karnaukhov von Dynamo Minsk. Die Tschechen zaubern nun, es sind noch 9 Minuten zu spielen, die Entscheidung scheint allerdings längst gefallen. Pastrnak kommt noch zu einigen schön herausgespielen Chancen, es soll aber wohl nicht mehr sein. 16 Sekunden vor dem Ende ist es Michal Kempny, der mit einem Traumtor nochmals für Tschechien anschreibt, 1:6.
Die Tschechen haben heute mit einer guten Leistung überzeugen können, technisch sehr starkes Eishockey gezeigt und die Chancen eiskalt genutzt. In dieser Form könnte es weit gehen in diesem Turnier. MVP’s wurden der Schütze des Ehrentreffers Alexander Pavlovich auf Seiten der Weißrussen, bei den Tschechen fällt heute die Auswahl schwer, es ist Simek, der Torschütze zum 1:4, der heute die Auszeichnung erhält.

Text:Oliver Danihel