Die Graz 99ers holen sich dank des 4:2 Heimsieg über die Vienna Capitals und der 2:4 Niederlage des KAC gegen Red Bull Salzburg die EBEL Tabellenführung zurück.
Die Wiener reagierten am Freitag auf die Verletzungsserie in der Defensive und verpflichten den 21-jährigen Verteidiger Lucas Birnbaum. Der dreimalige A-Nationalspieler wechselt vom Farmteam des EC Red Bull Salzburg nach Wien-Kagran und feierte gleich am Abend beim Spiel in Graz sein Debüt. Die ersten Minuten gehörten auch gleich den Gästen aus Wien, die Grazer fanden erst gegen Mitte des ersten Abschnitts besser in die Partie. Gleich die erste Überzahl für die Hausherren wurde von diesen auch genutzt. Verteidiger Robin Weihager ließ JP Lamoureux mit einem Slapshot keine Chance. Danach hatten die 99ers ganz klar Feldherrschaft und verbrachten viel Zeit in der Angriffszone, ein weiterer Treffer wollte aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht gelingen.
Auch nach der Pause hatten die Hauptstädter Probleme das Tempo der Murstädter mitzugehen. Immer wieder wurde die Defensive der Capitals beschäftigt und Lamoureux geprüft. Der zweite Treffer der Partie fiel nach einer halben Stunde als Colton Yellow Horn die 3.477 Fans in der Merkur Eisarena jubeln ließ. Die Strafe gegen Benjamin Nisser war gerade abgelaufen als Yellow Horn die Scheibe in einem Getümmel vor dem Tor hinter die Linie drückte. Im Gegenzug ließen die Gäste eine Powerplayphase ungenützt. Mit einem durchaus verdienten 2:0 ging es in die zweite Drittelpause.Lediglich 23 Sekunden waren im letzten Spielabschnitt absolviert, da zappelte die Hartgummischeibe schon wieder im Netz der Gäste. Weihager wurde von Dwight King mustergültig bedient und der Schwede schob ins quasi leere Tor ein. Das Team von Dave Cameron legte einen Gang zu und kam in Minute 43 auch zum 1:3, als Julian Großlercher seinen ersten Saisontreffer bejubelte. Der Druck der Caps erhöhte sich und zehn Minuten vor dem Ende fiel auch der Anschlusstreffer zum 2:3. Auch dieser war ein Premierentreffer, denn Alex Wall konnte Robin Rahm bezwingen. Die Antwort der 99ers ließ aber nicht lange auf sich warten – Daniel Natter sorgte für das 4:2, welches nach Videostudium gegeben wurde. In weiterer Folge spielten die 99ers die Partie clever nach Hause, hatten auch noch Chancen auf einen weiteren Treffer, doch es sollte beim 4:2 Erfolg für die Steirer bleiben.
Der KAC erwischte einen Start nach Maß, Topscorer Nicholas Petersen tauchte in der vierten Minute allein vor Salzburgs Goalie Steve Michalek auf und besorgte die Führung der Hausherren. Die drückten zunächst weiter aufs Tor, doch nach und nach kamen die Salzburger ins Spiel. In der zehnten Minute hatte Chris VandeVelde von halblinker Position freie Schussbahn, scheiterte noch an Klagenfurts Keeper David Madlener. In der 13. Minute fuhren die Red Bulls ein Breakaway, bei dem John Hughes den Querpass auf Thomas Raffl spielte und der aus Halbdistanz aus vollem Lauf den 1:1-Ausgleich fixierte. Danach hatten beide Teams bei viel Auf und Ab noch gute Möglichkeiten, nach einem ersten intensiven Drittel ging es aber mit dem 1:1 in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang wurde weiter mit offenem Visier gespielt, wenngleich keine einzige Strafe ausgesprochen wurde. Brant Harris holte in der 32. Minute die erste Salzburger Führung in Klagenfurt, er traf nach einem Rebound aus spitzem Winkel. Nur zwei Minuten später glich der KAC wieder aus, Andrew Kozek hatte eine ähnliche Situation und traf nach kurzem Gestocher ins Tor. In der 38. Minute holte John Hughes die Führung nach Vollendung eines Bauerntricks wieder zurück und eine halbe Minute vor Drittelende stellte Chris VandeVelde auf 2:4. Er fuhr dabei schön durch die Verteidigung und ließ dann David Madlener mit einem sehenswerten Treffer per Rückhand aussteigen.
Im Schlussdrittel drückten zu Beginn die Red Bulls und brachten die Klagenfurter Verteidigung einige Male schwer in Verlegenheit. Die Klagenfurter kamen jetzt nur selten vors Tor, waren dann aber brandgefährlich. Steve Michalek war den Salzburgern aber neuerlich ein starker Rückhalt und verhinderte so auch die Möglichkeit des KAC in der 56. Minute nach einem kurzen Alleingang von Mitch Wahl. Am Ende hatten die Red Bulls aber keine Probleme, den 4:2-Sieg sicher über die Zeit zu spielen.
Der HC TWK Innsbruck bejubelte im Heimspiel gegen Schlusslicht EC Panaceo VSV mit 7:3 den höchsten Saisonsieg. Zwar gingen die Gäste mit 0:1 in Führung, es folgten jedoch sieben Treffer der Tiroler, bei denen die beiden Liga-Topscorer Andrew Clark und Andrew Yogan doppelt trafen. Die Kärntner blieben auch im zwölften Auswärtsspiel ohne Punktgewinn.
Lange Zeit sah es so aus, als würde der HCB Südtirol Alperia wieder in die Erfolgsspur finden, führte der Meister gegen Fehervar AV19 doch bis zur 56. Minute mit 3:1. Die Ungarn erzwangen aber noch eine Verlängerung, in der Bence Stipsicz die Partie endgültig drehte. Damit gewann Fehervar nach zuvor vier Auswärtsspielen ohne Punkt wieder einmal in der Fremde.
Der HC Orli Znojmo musste seinen bislang stärksten Monat mit einer 4:5-Heimniederlage gegen die Dornbirn Bulldogs beschließen. Nachdem die Vorarlberger zuletzt acht Mal in Folge auswärts das Eis als Verlierer verließen, sorgte Stürmer Brendan O’Donnell mit einem Hattrick für die Beendigung des Negativlaufs.