Dinamo Riga verlor zum Auftakt gegen Barys mit 2:3, für die gesamte Saison soll es für die Mannschaft von Konstantin Komarek aber besser aussehen. Jokerit Helsinki flog nicht zum Auftaktspiel gegen Dinamo Minsk.
Dinamo Riga hat nach der vergangenen Spielzeit, die zugleich als die schlechteste Saison der Vereinsgeschichte gilt, in diesem Jahr die klar besseren Aussichten auf die KHL Playoffs als zuletzt. Einfach verlief der Sommer für die Klubführung aber auch nicht. Neben den finanziellen Problemen kam noch Covid-19 dazu. Dies führte dazu das Dinamo erst am 20. Juli offiziell die KHL Teilnahme verkündete.
Mit Peteris Skudra wurde auch rasch ein neuer Trainer gefunden der das Zeug hat, Dinamo den nötigen Schliff zu geben. Der anerkannte Lette arbeitete zuvor fünf Jahre als Head Coach bei Torpedo Nizhny Novgorod. In der vergangenen Saison startete Skudra bei Traktor Chelyabinsk, wo er die viel zu hohen Ansprüche der Traktor Klubführung auch einfach nicht erfüllen konnte und so Anfang November seines Amtes enthoben wurde. Als Aktiver war der 47-Jährige sieben Jahre in Nordamerika tätig, wo er in dieser Zeit auch 150 NHL-Spiele bestritt.
Durch die sehr kurze Vorbereitungszeit mit nur vier Testspielen erwartet Skudra, dass sein Team noch nicht 100% bereit sein wird.
Neben Lauris Darzins, Miks Indrasis, Mikelis Redlihs, Martins Dzierkals wird Skudra sich aber auch auf die neuen Legionäre Jesse Lipon, Matt White, Morgan Ellis, Ondrej Vitasek und Konstantin Komarek verlassen. Zusätzlich gelang es dem Trainer auch russische Spieler nach Riga zu lotsen, die er bereits aus seiner KHL Trainertätigkeit kannte. So kam neben Denis Parshin auch das Goalie Duo Stanislav Galimov und Ilya Proskuryakov zum Team. Mit Verteidiger Mathew Maione blieb auch einer der Publikumslieblinge in Riga. Der Kanadier brachte es in der Saison 2018-19 für Dinamo auf 46 Scorerpunkte. Nach einer nicht sehr erfolgreichen Reise zu den Red Star ging es über Dinamo Minsk im Frühjahr zurück nach Lettland.
Dinamo startete heute mit dem Heimspiel gegen Barys Nur-Sultan in die neue Spielzeit. Konstantin Komarek, der vor seinen Wechsel schon mehrmals erwähnt hatte gerne in der KHL zu spielen, über seinen Schritt: „Es war das Ziel, dort zu spielen. Mir gefällt das Eishockey, das in der KHL gespielt wird und es ist die zweitbeste Liga nach der NHL. Die KHL hat extrem viele gute Einzelspieler, die sicherlich auch in der NHL spielen könnten. Man sieht auch, dass alle Jahre viele Spieler in die NHL wechseln. Die KHL ist einfach eine tolle Liga und ich freue mich richtig darauf in der Liga zu spielen.“
Der 27-jährige Wiener begann sein Premierenspiel gegen Barys Nur-Sultan zusammen mit Parshin und Chernov in der dritten Linie.
Nach einer Eingewöhnungsphase beider Teams gelang es Dinamo das Spiel in den Griff zu bekommen und Martins Dzierkals hatte in der fünften Minute mit einem Schuss die erste richtige Torchance im Spiel. Wenige Sekunden später ergab sich auch das erste Powerplay für das Heimteam wobei Konstantin Komarek mit auf dem Eis stand. Von den Gästen war in der Offensive hingegen nur wenig zu sehen. Nach acht Minuten führte Barys aber mit 1:0. Die Gäste gewannen ein Duell an der Bande und der Pass kam vor das Dinamo Tor, wo Gints Meija den Puck nicht wegbrachte und so Curtis Valk Riga Tormann Ilya Proskuryakov bezwang. Die Vorteile im Spiel der Gastgeber waren nun weg. In der 12. Minute kassierte Martins Dzierkals eine mehr als unnötige Strafe wegen Behinderung. Barys zog darauf hin ein tolles Powerplayspiel auf und dies nutzte Dmitry Shevchenko auch zur zwei Tore Führung. In der 15. Minute mussten Ellis und Indrasis innerhalb von 30 Sekunden auf die Strafbank. Dank der starken Leistung von Ilya Proskuryakov überstand Dinamo diese Phase und fand durch Miks Indrasis, der aus der Penaltybox kam, sogar eine gute Chance vor. Dies ließ die Dinamo Fans wieder hoffen, doch drei Minuten vor der ersten Pause knallte Darren Dietz den Puck zum 3:0 in das Riga Gehäuse.
Im Mittelabschnitt tat sich relativ wenig. Nachdem Dinamo ein weiteres Unterzahlspiel überstand, verwaltete das kasachische KHL-Team den Vorsprung ohne viel Mühe. So fand Darzins für Riga und Valk für Barys eine Einschussmöglichkeit vor. In der Folge gab es Strafen auf beiden Seiten, ruppig wurde das Spiel aber in dieser Phase nie. Nach dem sich durch weitere Strafzeiten das Spielgeschehen wieder etwas normalisierte, erzielte Pavel Chernov nach einem tollen Zuspiel von Denis Parshin den ersten Treffer für Riga in der 39. Minute.
Kurz nach Beginn des Schlussdrittels entluden sich die Emotionen auf dem Eis und es hagelte Strafen gegen Lipon von Riga und Dietz sowie Frattin von Barys. Bis zur 58. Minute konnte Barys den Zwei-Tore-Vorsprung souverän halten, ehe Jegor Petuchov in der 58. und Dmitrij Gurkov, den Letten eine 5-3-Powerplay Situation ermöglichte. Als Peteris Skudra 40 Sekunden vor dem Ende seinen Torhüter vom Eis nahm, traf Dinamo dank einem verdeckt abgegebenen Schlenzer von Denis Parshin zum Anschlusstreffer. Beim Resultat von 2:3 endete das Spiel und Konstantin Komarek sowie sein neuer Trainer Skudra mussten die erste Niederlage einstecken.
Konstantin Komarek kam auf 14:23 Minuten Eiszeit, verzeichnete 11 Zuspiele aber keine Torschüsse.
Jokerit nicht nach Minsk gereist
Jokerit Helsinki reiste nicht zum heutigen Auftaktspiel nach Minsk. Damit erhält Dinamo Minsk einen technischen Sieg zugesprochen, der zwei Punkte einbringt. Zusätzlich kassiert Jokerit Helsinki laut KHL-Statuten eine Strafe von 3 Mio Rubel (rund 34000 Euro) und ist zugleich verpflichtet entstandene Kosten des Gegners auszugleichen.