Verkehrter könnten die Vorzeichen nicht sein. Deutschland gewann bisher beide WM-Spiele und der heutige Gegner Kanada verlor beide Partien gegen Lettland und die USA.

Bisher hatten die Kanadier – gespickt mit viel NHL- und AHL-Erfahrung – mit 1,49% die schlechteste Schusseffizienz an diesem Turnier.  Dies versuchten die Ahornblätter heute gegen Deutschland zu ändern.

Adam Henrique und Troy Stecher zeigten sich bereits in der Offensive mit den ersten guten Möglichkeiten. In der elften Spielminute setzte sich die deutsche Mannschaft im Kanada-Drittel fest und kam gleich zum ersten Tor. Stefan Loibl erwischte Adin Hill auf der Fanghandseite. Nur eine Minute später doppelte Deutschland nach. Matthias Plachta wollte die Scheibe zu Lukas Reichel in den Slot spielen, wo ihn aber Owen Power mit dem Schlittschuh ins eigene Tor zum 2:0 ablenkte. Dies war für Kanada-Headcoach Gerard Gallant zu viel und nahm bereits sein Time-out. Es kam noch Dicker für Kanada: Überzahl für Deutschland, Michael Bunting auf der Strafbank. Zu Beginn eine gute Chance des DEB-Teams aber die Kanadier zeigten ein starkes Boxplay. In der 17. Minute kamen die Ahornblätter zu einer Grosschance, scheiterten aber an Mathias Niederberger. Da drei Kanadier vorne daran beteiligt waren, öffnete dies viel freies Eis für Deutschland, die aber den Konter nicht erfolgreich abschliessen konnte. Nachdem sich die Kanadier gefangen und Druck aufs deutsche Tor ausgeübt hatten, traf Nick Paul zum 2:1-Anschlusstreffer.

Auch nach der Pause waren die Kanadier bemüht, das Spiel auszugleichen. Riesenchance für Maximilian Kastner in der 24. Minute, doch Adin Hill hielt sein Team im Spiel. Gleich darauf eine doppelte Überzahl für Kanada während fast zwei Minuten. Mit drei Paraden von Mathias Niederberger überstanden die Deutschen diese doppelte Unterzahl, anschliessend ging es noch mit 5 vs. 4 weiter. Der Ablenkungsversuch von Captain Adam Henrique wehrte Niederberger ab. Cole Perfetti tankte sich bei Spielhälfte durch die deutsche Abwehr, kam am Ende aber nicht mehr zum Abschluss vor dem deutschen Schlussmann. Die Deutschen gerieten immer mehr unter Druck, Kanada war nahe am Ausgleich, aber der Headschiedsrichter pfiff bereits vorher ab. Etwas später gelang Deutschland einen Entlastungsangriff, doch die Kanadier nahmen das Zepter wieder in die Hand und waren vor dem gegnerischen Tor präsenter. Justin Danforth’s Versuch landete ebenfalls bei Niederberger. Die Deutschen gewährten Kanada erneut eine doppelte Überzahl. Maximilian Kastner mit einem hohen Stock und Korbinian Holzer wegen eines Bandenchecks mussten gleichzeitig raus. Deutschland liess Kanada verzweifeln. Da die Schusslinie meistens erfolgreich blockiert wurde, blieb es beim 2:1 zur Pause.

Das deutsche Team überstand zwar die doppelte Unterzahl, dennoch waren sie auch zu Beginn des Schlussdrittels von den Kanadiern unter Beschuss. Auch eine Strafe gegen Moritz Seider änderte daran nichts, aber die Kanadier scheiterten wie so oft im Abschluss. Tobias Rieder lancierte plötzlich einen Konter, fand im Alleingang aber den Sieger in Adin Hill. Maxime Comtois erwies seinem Team fünf Minuten vor Schluss mit einem Beinstellen keinen guten Dienst. Doch beinahe sah man ein Shorthander der Kanadier! Als Korbinian Holzer zwei Minuten vor Schluss ins verlassene Tor zum 3:1 traf, war die Nervosität definitiv abgelegt. Mit 3:1 verlor Kanada erstmals das dritte Spiel in Folge an einer Weltmeisterschaft. Für Deutschland war es der dritte Sieg an einer WM gegen Kanada.