Arbeitssieg bringt die ersten drei Punkte

Das österreichische Eishockey Team gewann heute gegen Ungarn mit 3:1 und schiebt sich damit in der Tabelle auf Platz 2.

Nach der etwas unglücklichen Auftaktniederlage gegen Kasachstan steht das Team Austria heute gegen Ungarn gleich vor der nächsten schwierigen Aufgabe. Will man den Aufstieg in die A-Gruppe nicht schon frühzeitig aus den Augen verlieren, gilt heute: „Verlieren Verboten“.

Die Ungarn erwischen den besseren Start und kommen durch Wehrs gleich nach Beginn zu einer Chance, Starkbaum kann klären. Gleich nach 40 Sekunden erhält Viveiros einen harten Bandencheck vom Ungarn Terbocs, Viveiros bleibt kurz am Eis liegen, muss danach zum medizinischen Check in die Kabine. Für ihn ist der Abend gelaufen, wie sich später herausstellen wird. Der Übeltäter bekommt zwei Minuten, was gemessen an der Härte des Checks eher wie ein Gnadenakt der Refs scheint.
Im Powerplay ist es wieder Raffl, der schon in der ersten Partie neben Starkbaum der auffälligste Spieler des Team Austria war, der das Führungstor auf der Schaufel hat, die Stange rettet.
In Minute 3 ist es Schlacher, der für Österreich eine Strafe nimmt, Powerplay für Ungarn. Doch es sind die Österreicher, die in Unterzahl zum Erfolg kommen, es ist Raffl, der mit einer schönen Aktion die Abwehr und den ungarischen Goalie Rajna aussteigen lässt und Österreich in Führung bringt. (4 SH).
Kurz darauf ist es Ganahl, der einen erneuten Strafreigen gegen Team Österreich eröffnet, Stockschlag ist das Vergehen. Kurz darauf ist es Duller, der in die Kühlbox muss, es ist zwar nur ein leichter Stockschlag aber bei internationalen Turnieren werden die Regeln sehr eng ausgelegt. Die fast logische Folge der fünf gegen drei Unterzahl ist der Ausgleich für die Ungarn durch Danserau (5 PP). Ungarn wirkt in dieser Phase optisch leicht überlegen, die Österreicher machen es sich mit Ungenauigkeiten im Spiel selbst schwer. In der letzten Minute nimmt Strong noch eine Strafe für einen Ellenbogencheck gegen Vas, es passiert jedoch nichts mehr und es geht erstmals in die Kabinen.

Zu Beginn des zweiten Drittels schaffen es die Österreicher, ein wenig Druck aufzubauen und versuchen zumindest so etwas wie ein Kombinationsspiel. Ungarn spielt den aggressiven Forecheck weiter, sie verhindern damit einen geordneten Spielaufbau beim Team Austria. Es passieren zu viele Fehler im Aufbau, um ein wirklich druckvolles Spiel aufbauen und den Gegner richtig unter Druck setzen zu können. Die optische Überlegenheit der Magyaren bleibt erhalten, Glück für das österreichische Team, dass es noch nicht in Rückstand geraten ist. Dies ist auch der erneut großartigen Leistung von Goalie Starkbaum geschuldet. Außer einigen Chancen auf beiden Seiten bringt der zweite Spielabschnitt nichts Zählbares, es geht zum zweiten mal in die Pause, für den Schlussabschnitt muss sich Roger Bader für sein Team etwas einfallen lassen, es muss aus Sicht der Österreicher ein Sieg her, danach sieht es im Moment noch nicht aus.

Los geht’s hinein in den Schlussabschnitt. Wer erwartet hatte, dass Österreich mit Elan aus der Kabine kommt und versucht, eine Entscheidung herbeizuführen, wurde gleich zu Beginn enttäuscht, die ersten Minuten gehören den Ungarn und es ist wieder Keeper Starkbaum, der sein Team im Spiel hält. Erst nach drei Minuten kommt Lebler zu einer Chance, wird aber von einem ungarischen Verteidiger in Goalie Rejna geschoben, der die Maske verliert. Es ist aber zum Glück nichts passiert, das Spiel kann weitergehen.
In Minute 45 ist es Sarauer, der für Ungern eine Strafe nimmt. Das darauffolgende Powerplay kann Fabio Hofer nutzen, nachdem Raffl dem Goalie die Sicht verstellt und den ungarischen Keeper überlisten, es steht 1:2 für Österreich. (45PP). Jetzt sollte es den Österreichern doch gelingen, das Spiel ein wenig zu beruhigen.
Minute 47, es gibt erneut einen Ausschluss, wieder trifft es einen Ungarn, es ist Sziranyi der Lebler behindert und dafür 2 Minuten Nachtdenkpause von den Referees bekommt. Wieder nutzen die Österreicher das Powerplay, es steht 1:3 (48PP). Es ist nicht klar, ob Heinrich oder Raffl den Treffer erzielt haben, zunächst scheint Raffl als Schütze auf, später wird der Treffer Heinrich zugesprochen, egal, Hauptsache das Tor zählt. Zwei Tore Vorsprung für 12 Minuten Spielzeit, das gibt Anlass zur Hoffnung.
Die Ungarn versuchen mit kleinen versteckten Fouls zu provozieren, sie hoffen auf eine Undiszipliniertheit auf Seiten der Österreicher, die zu einer Strafe führt. Noch tun ihnen die österreichischen Spieler diesen Gefallen nicht und versuchen, das Spiel unter Kontrolle zu bringen. Es gibt tolle Unterstützung von den rotweißroten Fans auf der Tribüne, die treue Linzer Fantruppe von Powerplay Enns um Franz Teufel und Gerald Hametner ist dabei federführend. Noch geht es 6 Minuten, Ungarn gerät langsam in Zugzwang, Österreich agiert nun geschickt, stellt die Räume zu und verlegt sich auf Konter.
Den Ungarn fehlt im Moment ein wenig das Konzept, sie wirken ratlos, unbedingter Siegeswille sieht anders aus. Es gelingt den Österreichern, sich phasenweise im Angriffsdrittel festzusetzen, es ergeben sich für Raffl und Woger noch Chancen, die aber nicht genutzt werden.
Drei Minuten vor dem Ende nimmt Ungarn den Goalie vom Eis und ein Timeout. Zwei mal scheitern die Österreicher knapp am Emptynet Goal. Es kommt noch zu einigen heißen Szenen vor dem österreichischen Tor, abermals ist es Keeper Starkbaum, der sich auszeichnen kann.

Es fällt kein weiterer Treffer mehr, Österreich schaft den Arbeitssieg und rückt vom 5. auf den 2. Rang in der Tabelle und somit auf einen Aufstiegsplatz vor. Beim Team Ungarn ist es Stipsics, der zum MVP gewählt wird, beim Team Austria ist es Kapitän Thomas Raffl, der gemeinsam mit Bernhard Starkbaum schon in Spiel 1 der auffälligste Spieler auf Seiten Österreichs war. Es war von den Österreichern ein Spiel ohne Glanz aber im Endeffekt eine passable Mannschaftsleistung mit einem Goalie Starkbaum, der sich in Topform präsentiert hat. Die Hoffnung lebt weiter, morgen geht es gegen den bis dato punkte-losen Gastgeber.