Die Graz 99ers gewinnen bei den Black Wings mit 3:2 in der Overtime und ziehen wie Salzburg mit dem 6:1 über Fehervar AV19 nach Klagenfurt und Wien in das Halbfinale ein.
Trotz der Rückkehr von Heinrich fehlten den Salzburgern in Spiel sechs des Viertelfinales weiter Harris, Hochkofler und Pallestrang. Die Red Bulls begannen hoch motiviert, doch die Gäste setzten dagegen und bauten im ersten Abschnitt mehrmals Druck vor Michalek auf. Als das erste Powerplay der Gastgeber gerade vorbei war, stocherte Rauchenwald auf eine schon von Carruth scheinbar festgehaltene Scheibe und schob sie über die Linie. Das 2:0 kündigte sich an, als Raymond mit einem Kracher nur die Latte traf (14.), der Treffer gelang dann Hughes, der am linken Pfosten richtig stand und den Pass von Viveiros direkt übernahm (17.). Gleich darauf scheiterten VandeVelde sowie Schiechl an Carruth.
Obwohl der Gästekeeper das 0:3 durch Duncan im Salzburger Powerplay (Raffl war zuvor aus kurzer Distanz am Schoner von Carruth gescheitert) nicht verhindern konnte, hielt er die Magyaren vor allem Mitte des zweiten Drittels mit einigen Supersaves im Spiel. Da hatten die druckvollen Bullen mehrere Chancen auf den vierten Treffer.
Im Schlussdrittel gelang zwar Wishart das 1:3 (der Treffer zählte nach Videobeweis nach Coach’s Challenge durch Andreas Brucker, der Torhüterbehinderung vermutete), doch dann machten die Bullen durch den zweiten Überzahltreffer von Duncan alles klar. Schiechl traf mit einem Gustostückerl bei vier gegen vier, O’Neill setzte den Schlusspunkt, wobei dem ausgezeichneten Carruth der einzige Lapsus passierte.
In Linz starteten beide Teams mit hohem Tempo in das sechste Spiel dieser Viertelfinal-Serie. Und die Grazer hatten bereits in der Anfangsphase eine gute Chance durch Ty Loney. Der 27-jährige Flügel der 99ers ließ mit einem schönen Haken zwei gegnerische Spieler aussteigen. Bei seinem Schuss war David Kickert gerade noch mit dem Schoner dran. Die Black Wings spielten ihre Konterchancen teilweise zu unkonzentriert und liefen zu Beginn einige Male ins Abseits. Beide Mannschaften verteidigten mit körperlichem Einsatz. Daher gab es für die Offensivspieler kaum ein Durchkommen und wenige Torschüsse auf beiden Seiten. Die bisher größte Chance der Linzer hatte Andreas Kristler in der 15. Spielminute. Der Österreicher kam im Slot völlig frei zum Schuss. Robin Rahm im Tor der Grazer reagierte aber stark und konnte seine Mannschaft vor einem Rückstand bewahren. Gegen Ende des ersten Drittels wurden die Angriffe der Hausherren besser und sie kamen oftmals gefährlich vor das gegnerische Gehäuse. In der letzten Spielminute des ersten Abschnittes hatte Bracken Kearns innerhalb kürzester Zeit zweimal die Führung am Schläger. Beim ersten Mal ging sein Schuss deutlich am Tor vorbei. Beim zweiten Mal blieb Rahm der Sieger in diesem Duell.
Im Mitteldrittel rissen die Gäste das Momentum sofort an ihre Seite. Im Gegensatz zu den ersten 20 Minuten kombinierte Graz nun viel besser. Sie zogen ihr gewohntes Spiel auf und kamen so zu sehr guten Torchancen. Und so kam es auch, dass die 99ers in Minute 28 in Führung gingen: Robin Weihager schoss von der Mittellinie auf das Linzer Gehäuse. Kickert hatte freie Sicht und die Scheibe rutschte dem Linzer Schlussmann unter dem linken Arm durch. Die Hausherren konzentrierten sich auf ihre defensiven Aufgaben, standen sehr tief und blockten zahlreiche Schüsse ihres Gegners. Die größte Chance der Black Wings hatte Stefan Gaffal in der 35. Spielminute. Der Österreicher tauchte nach einem schönen Spielzug vor Rahm auf und versuchte es mit einem Handgelenkschuss. Der Torhüter der Grazer konnte aber mit der Fanghand abwehren. Bei dieser Aktion holte Gaffal ein Powerplay für seine Mannschaft heraus, welches die Linzer auch sofort nutzen konnten. Rick Schofield nahm sich einen Pass von Corey Locke perfekt mit und traf aus der Drehung durch die Schoner von Rahm zum Ausgleich. Graz hatte kurz vor Ende noch die Chance in Powerplay erneut in Führung zu gehen. Diese Chance konnten sie allerdings nicht nutzen und somit ging es mit einem 1:1 in die zweite Drittelpause.
Die Oberösterreicher erwischten einen echten Traumstart in das letzte Drittel. Bereits nach 29 gespielten Sekunden gingen sie in Führung. Schofield kam im Slot nach einem Fehlpass von Erik Kirchschläger an die Scheibe und traf mit einem Handgelenkschuss zum zweiten Mal an diesem Abend. Die Hausherren verteidigten nach der Führung sehr routiniert und ließen die Gäste nicht so richtig ins Spiel kommen. Aber auch die Grazer spielten defensiv sehr ruhig und ließen wenig zu. Gegen Ende des Drittels wurden die 99ers immer gefährlicher. In der 58. Spielminute konnten sie dann erneut ausgleichen. Und wieder was es Weihager. Der 30-jährige Schwede traf in Überzahl mit einem Distanzschuss zum 2:2. Und die Gäste hatten noch nicht genug. Nur kurze Zeit später hatte Daniel Oberkofler den Siegestreffer für Graz am Schläger. Er tauchte völlig frei vor Kickert auf. Der Torhüter der Linzer konnte die Chance allerdings vereiteln und seine Mannschaft in die Overtime retten.
In der Overtime spielten fast nur die 99ers nach vorne. Linz konnte sich teilweise nur mit unerlaubten Weitschüssen befreien und wurde nur selten bei Entlastungsangriffen gefährlich. Nach einer Strafe gegen Brian Lebler hatten die 99ers die große Chance auf die Entscheidung der Serie. Und diese nutzten sie auch. Nach einem Zuspiel von Colton Jaret Yellow Horn traf Ty Loney in Minute 73 aus kurzer Distanz zum 3:2-Endstand und zum Aufstieg ins Halbfinale.