Kasachstan feierte gegen Italien mit 5:2 den Pflichtsieg und bleibt damit in der IIHF Top Division. Italien steigt ab.
Alfred Hitchcock hätte es nicht besser inszenieren können – in ihrem letzten Spiel trafen Italien (ein Punkt) und Kasachstan (noch keine Punkte) aufeinander – Siebter gegen den Achten. Der Sieger dieser Partie war gerettet, der Verlierer musste den bitteren Gang in den B-Pool antreten. Endspiel um den Abstieg – für Spannung war somit gesorgt, aber das Zuschauerinteresse nicht allzu groß – man hätte getrost jeden einzeln begrüßen können. 1987 wurden genannt, aber schade, dass nicht alle da waren.
In der zweiten Spielminute kam Mikhail Rakhmanov nach einem Abspielfehler vier Meter vor dem italienischen Tor frei zum Schuss, aber Goalie Andreas Bernard war zur Stelle. Nach fünf Minuten die erste gute Gelegenheit für Italien, aber dieses Mal war Bernards Gegenpart Andrei Shutov zur Stelle. Als die Azzurri durch eine Strafzeit wegen Hakens geschwächt waren, nutzte Curtis Valk die Überzahl nach feiner Vorarbeit von Darren Dietz und Roman Starchenko eiskalt zum Führungstreffer aus 1:0 (11:22). Als dann Kasachstan dezimiert war, nutzte dies auf der Gegenseite Italien aus – Brendan McNally feuerte von der Blauen Linie eine Granate auf das Tor der Asiaten – 1:1 (14:57). Aber die Alpenanrainer konnten sich nicht lange über den Ausgleich freuen – 62 Sekunden später hatte Defender Valeri Orekhov an der Blauen Linie so viel Zeit, dass er noch drei vier Meter auf das Tor zulaufen, sich auch die Ecke aussuchen konnte und platziert rechts unten einnetzte – 2:1 (15:59). Es war schon zu sehen, dass es sich um ein Abstiegsduell handelte. Beide Teams wirkten verkrampft, wollten keinen Fehler machen.
24:29 waren im Mittelabschnitt absolviert, als es 3:1 hieß – Alikhan Asetov stocherte seinen eigenen Schuss im Nachsetzen über die Torlinie. Nach 25:26 fiel praktisch eine Kopie des 3:1 auf der anderen Seite – Simon Kostner hatte die Scheibe in das kasachische Gehäuse gestochert – Kasachstan führte nur noch 3:2. Zwischen der 27. Und 32. Minute hatte sich Kasachstan im Drittel der Südeuropäer festgesetzt und zwangen Bernards zu einigen guten Paraden. Der Druck Kasachstans nahm zu – aber die Italiener blieben gefährlich – beispielsweise in der 33. Minute durch einen Lattenkracher von Alex Pecan. Direkt darauf musste der italienische Bernards wieder alles riskieren um ein Gegentor zu verhindern. Das alles hört sich aber spektakulärer an, als es war. Sehr viele Tormöglichkeiten entstanden aus Fehlern, kaum Kombinationen waren zu sehen – eher Magerkost. Nach 38:42 wurde eine Matchstrafe + 5 Minuten wegen eines Knie-Checks gegen Italien ausgesprochen. Die große Chance für die Asiaten die Führung auszubauen.
Trotz der Überzahl tat sich Kasachstan sehr schwer und Italien konnte sich immer wieder befreien. 43:29 waren gespielt, als sich Starchenko ein Herz fasste, von halblinks auf das Tor schoss und der Puck unter Bernards Beinen seinen Weg ins Tor fand – 4:2. 93 Sekunden danach klingelte es wieder im italienischen Tor – 5:2 – eine der seltenen Kombinationen über Obekhov und Pavel Akolzin wurde von Nikita Mikhailis über die Torlinie bugsiert (45:02). Torwartwechsel bei Italien – für Bernard kam justin Fazio. 142 Sekunden vor dem Ende, riskierte Italiens Coach Gregory Ireland alles, um das Unmögliche noch zu schaffen und nahm Fazio wieder aus dem Tor für einen sechsten Angreifer – aber es half nichts mehr.
Sieht man den ganzen Turnierverlauf, muss man schon sagen, dass das Ergebnis in Ordnung geht und Kasachstans Verbleib im A-Pool durchaus gerecht ist.