Kanada gegen Tschechien überlegen und wieder im Finale

IIHF Ice Hockey World Championship 2022, Semifinal CAN – CZE
cze-64 #64, Karel Vejmelka #50, Noah Gregor #73, David Sklenicka #9
Nokia Arena, Tampere © Puckfans.at/Andreas Robanser
Ein gutes Startdrittel Tschechiens reichte nicht, um gegen die überlegenen Kanadier zu bestehen. Die Ahornblätter drehten einen 0:1-Rückstand in einen 6:1-Sieg und stehen morgen erneut gegen Finnland im WM-Finale.

Tschechien startete gut in das Halbfinalspiel gegen den Weltmeister Kanada. Bereits nach wenigen Minuten konterte David Pastrnak nach einem eröffnenden Pass von Roman Cervenka in Richtung Chris Driedger. Den Kanadiern stand aufgrund eines hohen Stocks von Zach Whitecloud eine vierminütige Unterzahl bevor.  Cervenka löste aus der Mittelzone mittels Querpass auf David Krejci eine schöne Angriffsauslösung aus, die zum Tor führte. Er schloss mit einem Slapshot zum 0:1 ab und erwischte Driedger oberhalb der Stockhand.

IIHF Ice Hockey World Championship 2022, Semifinal CAN – CZE
David Pastrnak #88, Tomas Hertl #48, Roman Cervenka #10, Filip Hronek #17, Cole Sillinger #34
Nokia Arena, Tampere © Puckfans.at/Andreas Robanser

Die Tschechen erhöhten bei der nächsten Strafe den Druck erneut. Filip Hronek vergab am Schoner des kanadischen Torhüters nach Zuspiel von Tomas Hertl. Auch Krejci kam zu einer Top-Möglichkeit, schoss aber seitlich knapp am Tor vorbei. Die Kanadier verzeichneten immer wieder Schüsse aufs Tor, es waren aber noch keine zwingenden Abschlüsse dabei. Hertl setzte sich rund drei Minuten vor der Pause durch und zwang Driedger erneut zu einer starken Parade. Als die Kanadier kurz darauf für gutes Forechecking sorgten, nutzte Dylan Cozens die schlechte tschechische Zuordnung und glich mit seinem Nachschuss aus.

Die Kanadier starteten besser in den Mittelabschnitt und überzeugten mit einer starken Druckphase. Auf der anderen Seite wurde Jakub Vrana mit einem abgelenkten Schuss auf das Tor Kanadas gefährlich. Die Ahornblätter nutzten dann ihr erstes Überzahlspiel nach nur 16 Sekunden aus. Kent Johnson spielte vors Tor zu Adam Lowry, der vergessen ging, den Puck annahm und nach der Drehung das 2:1 erzielte. Es war der Wendepunkt im Spiel. Denn die Ahornblätter doppelten gleich nach! Der Passgeber des 2:1 reihte sich nun in die Torschützenliste ein. Dawson Mercers Schuss prallte von Vejmelkas Schoner zur Seite, wo ihn Johnson im Netz versenkte.

IIHF Ice Hockey World Championship 2022, Semifinal CAN – CZE
David Krejci #46, Pierre-Luc Dubois #80, Damon Severson #28
Nokia Arena, Tampere © Puckfans.at/Andreas Robanser

Das darauf zwingende Time-out von Kari Jalonen nützte nichts. Matt Barzal sorgte für den vierten Treffer und Pierre-Luc Dubois nahm Vejmelka dabei entscheidend die Sicht. Weil der Druck Kanadas so groß wurde, passierten den Tschechen immer wieder kleine aber entscheidende Fehler im Spielaufbau. Cervenka war es, der in der 35. Minute ein guter Schuss in Richtung Tor brachte, doch dieser wehrte die Verteidigung vor Driedger ab. Die beste Chance für Tschechien hatte aber wenig später Vrana, der an der offensiven blauen Linie perfekt lanciert wurde, loszog, aber am Abschluss scheiterte.

Cole Sillinger sorgte in der 44. Minute mit einem platzierten Handgelenkschuss und dem 5:1 bereits für die klare Vorentscheidung. Vrana wurde an der Chance durch Barzal gehindert und dies war die Möglichkeit mittels Penaltyschuss das Skore zu verkürzen. Pastrnak lief an und schoss übers Tor. Diese Szene war sinnbildlich für die Leistung Tschechiens seit dem zweiten Drittel. Cozens vollende mit der Rückhand noch zum 6:1 und war damit Doppeltorschütze. Kari Jalonen zog wegen einer allfälligen Offsidefrage die Coaches Challenge, doch der On-Ice-Entscheid konnte nicht zu hundert Prozent widerlegt werden. So zählte der Treffer, der allerdings auch bei einer Aberkennung kein großes Gewicht auf den Spielausgang gehabt hätte.

IIHF Ice Hockey World Championship 2022, Semifinal CAN – CZE
Dylan Cozens #24, Karel Vejmelka #50
Nokia Arena, Tampere © Puckfans.at/Andreas Robanser

Hätte Tschechien das Halbfinale gegen Kanada für sich entschieden, wäre es im Finale zu einem Jalonischen Duell an der Trainerbande gekommen. So kommt es aber morgen, Sonntagabend, zur letztjährigen Finalauflage zwischen Finnland und Kanada.

Tschechien hat morgen Nachmittag die Möglichkeit, erstmals seit 2012 wieder eine Medaille zu gewinnen und trifft im Spiel um Platz drei auf den letztjährigen Bronzegewinner USA.

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