Mit 161 Km/h zum Sieg

IIHF World Championship 2024 FIN – SUI
Jesse Puljujärvi #13, Nino Niederreiter #22, Kevin Fiala #21, Roman Josi #90,
Prague Arena, Prague CZE © Puckfans.at / Andreas Robanser

Ein Monsterschuß entschied die Partie. Mit 161 Km/h hämmerte Andrea Glauser Harri Säteri unter die Latte.

Nach dem Sieg der Britten gegen Österreich war vor dem Spiel klar, dass Finnland im Viertelfinale steht und diese auf Platz vier auf Schweden treffen werden. Anders war die Ausgangslage für die Schweiz. Sie konnten, je nach Ergebnis, auf Deutschland oder die USA treffen. Dadurch war das Spiel von Beginn an taktisch geprägt. Keines der beiden Teams wolle einen Fehler machen. Den ersten „Fehler“ lag aber bei den Finnen. Oliver Kapanen musste für zwei Minuten auf die Strafbank. Das beste Powerplay des Turniers, die Schweiz, traf auf das beste Boxplay, Finnland. Die Schweiz reüssierte indes nicht. Damit konnten die Finnen das erste Mal einen „Punkt“ für sich verbuchen. Dennoch kamen die Schweizer zu einigen guten Abschlüssen. Doch Harri Säteri hielt dicht.

Nach und nach kamen beide Teams etwas los von ihren taktischen Fesseln. Vorerst wurde indes nicht zählbares auf der Anzeigetafel angezeigt. Ausser einer weiteren Strafe, welche die Finnen 2 Sekunden vor Ablauf des ersten Drittels erhielten. Mikael Granlund schlug Gaetan Haas den Stock aus der Hand.

Im zweiten Abschnitt starteten die Schweizer mit einer Powerplay Situation für die Schweiz. Diese konnte sich durch Nico Hischier und Kevin Fiala gute Chancen erarbeiten, trafen jedoch nicht.  Dies änderte sich in der 26. Minute. Romain Loeffel schoss in seinem 150. Länderspiel an einer WM die Scheibe auf Säteri, dieser liess nach vorne abprallen und Fiala vernaschte den finnischen Torhüter gekonnt zur Führung für die Schweizer. Die Führung zu diesem Zeitpunkt ging in Ordnung, Die Schweiz hatte im zweiten Drittel bis zu diesem Zeitpunkt mehr Offensive Zeit und brachte die Finnen immer wieder in Bedrängnis.

Dies zahlte sich auch in der 28. Minute aus. Die Schweizer blieben dran und gingen durch Andrea Glauser mit 2:0 in Führung. Er feuerte den Schuss mit 161 Km/h ab. Erneut war die Vorarbeit durch Fiala und Nino Niederreiter wichtig. Der Rückpass von Niederreiter auf Glauser und dessen satten Abschluss konnte Säteri nicht parieren.

Finnland konterte in der 29. Minute. Mikael Granlund erwischte Akira Schmid zum 1:2. Die sah indes Patrick Fischer anders. Er entschied sich für eine Coaches Challenge. Und bekam recht. Damit blieb es beim 0:2 für die Schweiz. Auch dies ist glücklich für die Schweiz, war dieses Offside doch äusserst knapp.

Danach geschah lange nichts. Die Schweiz blieb dominant. In der 37. Minute musste Andres Ambühl auf die Strafbank. Nun traf das zweitschlechteste Boxplay des Turniers, die Schweiz, auf das Powerplay Finnlands, welches bis anhin auch gut war. Die Möglichkeit etwas dagegen zu tun, nutzten die Löwen aus. Jere Innala traf zum 1:2 aus Sicht der Finnen. Der Schweizer Torhüter Akira Schmid konnte nichts dagegen unternehmen.

Wie im zweiten Drittel übernahmen die Schweizer im letzten Abschnitt das Zepter und schnürten die Finnen teilweise im eigenen Drittel ein. Diese kamen, wenn sie etwas Platz hatten, zu guten Möglichkeiten. Die Schweiz löse indes solche Aufgaben mit Bravour. Ihre Verteidigung war immer auf der Höhe.

Finnland versuchte immer wieder mit kleinen Nadelstichen die Schweizer aus ihrer Verteidigung zu locken. Dies gelang ihnen als in der 51. Minute Ambühl wegen eines Beinstellens die Sündenbank aufsuchen musste. Der Routinier hatte dabei Pech, dass die Schiedsrichter nicht sahen, dass Jesse Puljujväri über seine eigenen Beine stolperten, die Schiedsrichter dies indes als Strafe taxierten. In dieser fiel aber kein Tor, standen doch die Schweizer in der Box sehr gut.

Den dritten Treffer der Schweizer fiel in der 57. Minute. Kevin Fiala versenkte einen Zuckerpass von Nino Niederreiter zum 3:1 für die Schweiz. Andreas Ambühl, der zweite Vorbereiter des Tores, konnte seine Bestmarke von 2013 mit 6 Punkten an einer Weltmeisterschaft egalisieren.

Für den Tiefpunkt der Partie sorgte der Captain der Finnen Mikael Granlund. Voller Wucht checkte er Andrea Glauser in die Gurgel. Schon vor der Strafe wurde der Finne frustriert und liess diese am Schweizer Verteidiger aus. Gut möglich, dass dies die letzte Partie des Captains an dieser Weltmeisterschaft war.

Dies Schweiz wird am Donnerstag in Ostrava auf Deutschland treffen. Die Reise an den zweiten Spielort nehmen die Schweizer, wie bereits 2015, mit der Bahn unter die Räder. Damit kommt es, wie bereits im vergangenen Jahr, zu einem Nachbarschaftsduell. Die Schweiz hat gegen Deutschland noch eine Rechnung offen. Die Frage ist nur, um welche Zeit dieses Spiel sein wird.