Die schwedische Mannschaft beendet mit dem heutigen 2:0 Erfolg in Köln die Siegesserie der Letten.
Ein Duell der Extraklasse kündigt sich heute Abend in der Lanxess Arena in Köln an, es spielt der Zweitplatzierte gegen den Fünftplatzierten, Lettland gegen Schweden. Wider Erwarten ist es nicht Schweden, das am zweiten Platz liegt, vielmehr ist Lettland die bisherige Überraschung dieses Turniers, drei Spiele, drei Siege stehen zu Buche. Schweden ist im Moment nicht fix für das Viertelfinale qualifiziert, nur die ersten Vier steigen auf. Ein Sieg ist also heute aus Sicht der Wikinger Pflicht. In den bisherigen 16 Aufeinandertreffen konnte Schweden 14 Siege einfahren, demgegenüber steht ein Sieg der Letten und ein Unentschieden.
Für Spannung ist also gesorgt, gleich geht es los in Köln, das Tor der Schweden hütet heute nicht Viktor Fasth sondern Eddie Läck. Es beginnt mit Tempo auf beiden Seiten, es sieht in den ersten Minuten nach einem Spiel auf Augenhöhe aus, die Letten spielen mit dem gesunden Selbstvertrauen des bisherigen Turnierverlaufs und haben offensichtlich nicht vor, eine defensive Partie gegen den Favoriten aus Schweden abzuliefern. In Minute sechs die erste gute Chance für die Schweden, Goalie Merzlikins kann die Scheibe unter sich begraben, Joel Ericsson stochert nach, Lettland und bekommt prompt die Strafe, Stürmerfoul, somit entsteht für die bislang defensiven Letten die erste Überzahlchance, die aber nichts einbringt. Auch die Letten kommen in MInute 7 zu einem Überzahlspiel, das aber auch nichts einbringt. Kaum ist das Team Lettland wieder komplett, fällt der erste Treffer in der Partie, allerdings auf Seiten der Schweden. Gabriel Landeskog von den Colorado Avalanche brint den Puck aus sehr spitzem Winkel fast von der Torlinie in Richtung Merzlikins, diesem rutscht der Puck irgendwie durch und über die Linie, der Treffer zählt, es steht 1:0 für die Trekonor (10). Schweden übernimmt nach dem Treffer die Kontrolle im Spiel, Lettland beschränkt sich im Moment auf Konter. Nach vorne läuft bei den baltischen Jungs im Moment nicht allzuviel, es geht noch vier MInuten im ersten Durchgang. Die Schweden bleiben in diesen letzten Minuten am Drücker. Marcus Krüger ist es, der sich durch eine Undiszipliniertheit im Angriffsdrittel eine Strafe gegen die Schweden einfängt, eine völlig sinnlose Einlage, die den Schweden zu Beginn des Mitteldrittels eine Unterzahl einbringen wird. Mit der knappen Führung geht es erstmals in die Pause.
Hinein geht es in den zweiten Abschnitt, wie gesagt, zunächst Schweden noch für eine gute Minute in Unterzahl nach der unüberlegten Einlage von Krüger am Ende des ersten Drittels. Mit einem guten Start können die Letten vielleicht schnell den Ausgleich erzielen. Anton Stralman folgt Krüger wegen Beinstallens auf die Strafbank, nun hat Lettland sogar für 29 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis. Die Schweden überstehen aber diese kritische Phase, drei Minuten gespielt, weiter geht es für beide Teams in voller Besetzung. Die Schweden haben viel mehr Spielanteile und kommen einige Male gefährlich vor das lettische Tor, einstweilen will der nächste Treffer aber nicht gelingen, bald ist Halbzeit in der Partie. Schweden wird aggressiver, bringt viel Zug in Richtung gegnerisches Tor, versucht es von nah und fern, ein weiterer Treffer will aber vorerst nicht gelingen. In Minute 31 muss Janis Sprukts vom Eis, zwei Minuten Pause für ihn nach einem Beinstellen. Die lettische Box steht gut und kann einen weiteren Treffer der Schweden zunächst vehindern. In Minute 34 kann sich Merzlikins, der Goalie der Letten mit einer Großtat auszeichnen, eigentlich schon geschlagen, im Sitzen fängt er einen Schupfer vom schwedischen Kapitän Lundquist. Wenige Sekunden vor dem Ende des Drittels ist es erneut Marcus Krüger, der einen Letten mit dem Stock im Gesicht trifft, wieder muss er in die Kühlbox, der Großteil der Strafe betrifft schon den Schlussabschnitt. Das Drittel neigt sich dem Ende zu, es scheint nichts mehr zu passieren, mit 1:0 für die Schweden geht es in die zweite Pause, es wartet ein spannender Schlussabschnitt, die Letten werden wohl alles daran setzen, den Ausgleich zu erzielen. Man darf gespannt sein, wie sie das angehen werden.
Das Powerplay, it dem die Letten den Schlussabschnitt eröffnen ist nicht schlecht, allerdings kommt wenig auf das Tor von Eddie Läck. In Minute 45 und 46 nehmen die Schweden erneut zwei Strafen, es geht für 96 Sekunden fünf gegen drei, eine gute Gelegenheit für die Letten, den Ausgleich zu erzielen. Bei den Schweden schleichen sich Undiszipliniertheiten ein, obwohl sie eigentlich auch die spielerischen Mittel hätten, die Letten zu stoppen. MIt allem was sie haben verteidigen die Schweden in der Unterzahl und überstehen auch diese kritische Phase unbeschadet. Nun sollte im eigenen Interesse wieder das Spielen im Vordergrund stehen. Minute 50, nächste Strafe, Anton Stralman, wieder gegen die Schweden, Haken ist es diesmal. Ach die achte Strafzeit gegen Schweden können die Letten nicht nutzen, so wird das mit dem Ausgleich auch nichts mehr. Die Letten nun redlich bemüht, es will und will nicht klappen, noch sind 7 Minuten Zeit für Lettland, um zumindest einen Punkt zu holen. Auch für die Letten bewahrheitet sich die alte Weisheit, die Tore die man nicht schiesst, die bekommt man. So sind es die Schweden, die nach einer Traumkombination drei Minuten vor dem Ende das 2:0 erzielen, Torschütze Elias Lindholm (57). Damit ist die Entscheidung in der Partie wohl gefallen. Die Schweden spielen die letzten Minuten mit all ihrer Routine aus einer gesicherten Defensive herunter, beschäftigen die Letten aber soweit, dass die den Goalie nicht vom Esís nehmen können. Endstand 2:0 für die Trekonor.
Die Letten erneut mit einer guten Partie, sie hätten sich nach dem bisherigen Verlauf des Turniers die Qualifikation für das Viertelfinale durchaus verdient, Schweden kommt nach etwas holprigem Beginn besser und besser in Schwung, die gewohnten Tugenden der Wikinger, eine starke Abwehr und schöner, solider Spielaufbau haben heute die Entscheidung zu ihren Gunsten gebracht.
In der Tabelle überholt Schweden nun Deutschland, Schweden ist nun am 4., Deutschland, heute spielfrei, auf dem 5. Platz. Die Spannung in dieser Gruppe bleibt somit weiterhin gegeben.
Text: Oliver Danihel