Schweden fegt Italien mit 8:1 vom Eis

Zu einer klaren Angelegenheit wurde das Nachmittagsspiel der Gruppe A in Köln, Schweden fegte dabei Italien mit 8:1 vom Eis. 

In der A – Gruppe findet heute Nachmittag die Partie Schweden gegen Italien statt. Die Wikinger spielen bisher ein starkes aber noch nicht ganz überzeugendes Turnier, im Moment pendeln sie zwischen dem vierten Platz, der den fixen Aufstieg bedeutet und dem fünften Platz, direkter Gegner um den vierten ist im Moment Deutschland. Italien ist bislang inferior, konnte bisher im gesamten Turnier nur einen Punkt erzielen und liegt eigentlich auf einem fixen Abstiegsplatz, wären da nicht noch die Dänen, die auch erst zwei Punkte zu Buche stehen haben und heute in der Abendpartie noch gegen Deutschland bestehen müssen. Es sieht also nach zwei klaren Partien am heutigen Spieltag aus, mit deutlichen Siegen der Favoriten ist zu rechnen, wenn alles nach Plan läuft. Tommaso Traversa fehlt heute bei den Italienern, nach etlichen geblockten Schüssen in der letzten Partie gönnt ihm Trainer Stephan Mair eine Pause. Dafür ist Alex Egger, bekannt vom HC Bozen aus der EBEL mit von der Partie. Die Schweden erwarten dieser Tage Goalie Lundquist von den NY Rangers, die ja in der NHL ausgeschieden sind, zur Verstärkung, heute darf aber Victor Fasth das Tor der Schweden hüten.
Los geht es in Köln, erwartungsgemäß übernehmen die Schweden gleich das Kommando in der Partie. Victor Rask bringt nach gut drei Minuten sein Team erstmalig auf das Scoreboard, ein schönes Solo, bei dem er scheinbar mühelos durch die italienische Abwehr tanzt, schließt er mit einem schönen Schuß ins obere lange Eck ab. 1:0 (04). Wenige Minuten später finden die Schweden erneut eine Großchance vor, der Puck rutscht die Linie entlang, ist aber nicht im Tor, es bleibt momentan bei einem Tor Vorsprung für die Schweden. Das Spiel läuft allerdings weiter wie auf einer schiefen Ebene, es geht lediglich auf ein Tor. Die logische Folge des Spielverlaufs ist der nächste Treffer der Schweden durch Philip Holm. Ein etwas skurriler Treffer, der Schuss von Lundholm geht links am Tor vorbei, prallt rechts vom Tor zurück und Holm kann abstauben. Für Goalie Frederic Cloutier im italienischen Tor geht das etwas zu schnell, er sieht die Scheibe erst, als sie bereits im Tor ist. Es steht hoch verdient 2:0 für die Schweden (09). Die Italiener zeigen mit einigen Entlastungsangriffen, dass sie noch im Spiel sind, ein Treffer gelingt ihnen aber vorerst nicht. Im Gegenteil, drei Minuten vor dem Ende haben die Schweden die nächste große Szene vor dem Tor, irgendwie begraben die Italiener aber im Rudel die Scheibe uner sich, kein Treffer. Das Drittel neigt sich dem Ende zu. Schweden tut das Allernotwendigste um die Partie zu kontrollieren Italien erneut sehr bemüht aber einfach mit dem Gegner überfordert. Erstmals geht es in die Kabinen.
Der zweite Abschnitt beginnt, das Spiel läuft so weiter, wie es im ersten Drittel geendet hat, es geht nur in eine Richtung. Plötzlich können sich die Italiener befreien, fahren einen starken Konter, Marchetti prüft erstmals Keeper Fasth, die Schweden müssen eine Strafe nehmen, um die Situation klären zu können. Joel Lundquist ist es, der die Strafe für sein Team absitzen darf. Überzahl für die Squadra, und plötzlich ist die Scheibe im Tor, Anschlusstreffer für Italien durch Giovanni Morini, nur noch 2:1 (24PP). Zu locker sollten es die Wikinger nicht nehmen, die Italiener sind ihnen zwar spielerisch nicht gewachsen, im Konter aber nicht ungefährlich. Prompt reagieren die Schweden und ziehen erneut ein großartiges Angriffsspiel auf, spielen minutenlang im Angriffstdrittel, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis die solide Führung wieder hergestellt werden kann. In Minute 30 ist es soweit, Jonas Brodin mit einem gewaltigen Hammer von der blauen Linie, Cloutier ist die Sicht verstellt, der Puck ist drin, 3:1 (30). In Minute 35 sprechen die Refs die erste Strafe gegen einen Italiener aus, Anton Bernard, der Kapitän der Azzuri muss für zwei Minuten raus. Das Überzahlspiel können die Schweden nciht nutzen, dafür kommen die Italiener sofort zu einen schönen Konterchance durch Diego Costa. Zwar schafft er den Abschluss nicht, er holt aber zumindest die nächste Überzahl für sein Team heraus. Kein schlechtes Powerplay der Squadra, Fasth muss einiges Können aufbieten, um keinen weiteren Treffer zulassen zu müssen. Somit verstreicht auch diese Chance, es geht noch knapp eine Minute in diesem Drittel. Nichts mehr passiert, es geht in die Pause.
Hinein geht es in den Schlussabschnitt, schafft es Italien, die Partie noch einmal spannend zu machen? Dazu müsste jetzt ein schneller Treffer her. Allerdings sind es die Schweden, die nach nicht einmal einer Minute den nächsten Treffer erzielen, ein ganz unglücklicher Trefer, vom Schuh eines Italieners springt die Scheibe ins eigene Tor, es steht 4:1 (41). Das war es dann wohl mit der Hoffnung auf einen weiteren Punkt für die Mannen von Coach Stephan Mair, drei Treffer aufzuholen wird in dieser Partie wohl nicht mehr möglich sein. In Minute 46 fasst Alex Lambacher erneut eine Strafe aus, Italien wieder zu viert. Schweden ist im Überzahlspiel nicht konsequent genug, keine zwingenden Chancen werden erarbeitet, die Schweden nehmen es locker. Noch geht es 8 Minuten, Linus Omark staubt einen Abpraller von der Stange ab, 5:1 (52).  Eigentlich hätte der Treffer nicht zählen dürfen, Daniel Frank erhält im Zweikampf einen unglücklichen Check gegen den Kopf, geht kurzzeitig KO und muss in die Kabine,er wird wohl nicht mehr zurückkommen. Auch ein Schwede muss in die Kabine, Victor Hedman von Tampa Bay hat ein heftiges Cut unter dem Auge, auch sein Arbeitstag ist gelaufen. Die Partie nun auch, die Schweden beschränken sich darauf, den Vorsprung zu verwalten, kombinieren unspektakulär und lassen Puck und Gegner laufen. Schön ist das nicht anzusehen, aber effizient. Carl Klingberg ist es, der sich nochmal ein Herz fasst und vom Bullykreis einfach einmal abzieht, wieder sieht Cloutier die Scheibe zu spät, es steht 6:1 (55). Und es geht noch einmal, Joel Ericsson Ek macht das 7:1 (57). In Minute 59 geht es nochmals für Schweden, Dennis Everberg macht das nächste Tor für die Trekonor, 8:1 (59). Langsam wird es ganz bitter für die Italiener, so haben sie das auch nicht verdient, speziell wenn man den Schongang der Schweden in die Betrachtung mit einbezieht.
Schade für Italien, wieder hat das Team wirklich tapfer gekämpft, war aber einfach zu schwach in der Ausführung, am Ende des Spiels waren allerdings Kraft und Motivation bereits erschöpft. Das Abstiegsgespenst rückt für die Squadra leider immer näher. Das war heute ein Spiel mit angezogener Handbremse bei den Schweden, trotzdem ein klarer Sieg. Das Turnier geht ja noch lange, unspektakulär aber intelligent gespielt von den Schweden, man darf gespannt sein, was sie später gegen die wirklich starken Gegner zu leisten imstande sind.
Bericht: Oliver Danihel