
© Puckfans.at/Werner Krainbucher
Spoiler Alert, liebe Nachbarn aus Österreich und Deutschland. Deutschland hat gegen die Schweiz gewonnen und der Autor ist Schweizer. Erwartet also keine Sympathien für Deutschland.
Das Spiel der Schweizer war, gelinde gesagt, nicht besser als das Spiel der Deutschen gegen Kanada.
Als Journalist sollte ich eigentlich Neutral sein. Was ja als Schweizer keine großen Probleme sein sollte. Doch es will mir einfach nicht gelingen. Obwohl die Adler mit Covid-19 zu kämpfen hatte, die Vorbereitung alles andere als Optimal lief, konnten die Deutschen Junioren die Gruppe A auf dem dritten Rang abschließen. Sie gewannen die wichtigen Spiele gegen die Slowakei und gegen die Schweiz verdient.
Und die Schweizer? Nun, das einst so stolze Land im Eishockey kämpfte von Beginn an mit sich selbst. Lag es am Virus, lag es am Coach, lag es an den Spielern? Nein, es war keines dieser Probleme. Die Probleme sind Hausgemacht und nicht neu. Bereit 2004 mahnte mich ein ehemaliger Trainer der Junioren Szene davor, dass wir diese Probleme in der Zukunft haben werden. Ich wollte es nicht glauben. Nun, die Realität hat mich eingeholt.
Ohne einen Punkt und nur mit fünf Toren reisen die Schweizer aus Edmonton ab, Vor Jahren war dies noch anders.
Da waren die lieben Deutschen Nachbarn gern gesehene Aufbau Gegner. Meistens konnten wir Schweizer uns im letzten Spiel entweder gegen Deutschland, Kasachstan, Dänemark oder Norwegen vor der Relegation retten. Außer in einem Jahr, 2008 in Liberec, gelang uns dies nicht.
Ihr habt die Lehren gezogen. in der Nacht auf Donnerstag habt ihr der stolzen Eishockeynation eine der schmerzhaftesten Niederlagen im Junioreneishockey zugefügt. Und wie!
Mit der Linie mit Stützle, Elias und Peterka sind die Deutschen uns Schweizer um die Ohren gefahren. Sie haben dominiert, Sie haben das Spiel gespielt, das uns normalerweise liegen würde. Nun, Deutschland hat es uns gezeigt, dass sie in diesem Jahr das viel bessere Team hattet.
Davor den Hut zu ziehen und Deutschland zu gratulieren, das fällt mir so nicht schwer. Deutschland hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelehnt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen. Auf der anderen Seite muss man auch nüchtern betrachten, dass die Schweiz in diesem Jahrgang auch mit viel Unerfahrenheit zu kämpfen hatten. Vielleicht bringt uns gerade diese Weltmeisterschaft dazu, bei bei den Nachbarn aus Deutschland etwas abzugucken.
Eines aber ist dennoch sicher. Die Schweiz wird nicht absteigen. Und in einem Jahr stehen wir uns garantiert wieder gegenüber. Und wer weiß, vielleicht dann mit dem Besseren Ende für die Eisgenossen. Wir wissen es (noch) nicht.