Lange war das Auftaktspiel zwischen dem Vizeweltmeister Finnland und der Schweiz zäh. Die Schweiz entschied dann das Spiel mit 3:2 in der Overtime für sich.

Gäbe es im Eishockey einen Preis für das beste Drittel in einem Startspiel einer Weltmeisterschaft, hätten die Schweizer diesen heute Nachmittag verdient. Die Eisgenossen spielten in der Verteidigung wie aus einem Guss und kamen zu guten Chancen vor dem Tor der Löwen. Doch der Teufel steckt oft im Detail. So liessen die Schweizer den Finnen die eine oder andere gute Abschlussmöglichkeit zu. Zum guten Glück konnten sich die Schweizer auf  ihren Torhüter Kevin Pasche verlassen. Er spielte mit stoischer Ruhe und liess auch bei Abprallern nie Hektik um seinen Kasten aufkommen.

Das mittlere Drittel begann dann für die Schweizer unglücklich. Kalle Vaisannen entwischte den Schweizern und kreierte eine drei-gegen-eins Situation der Finnen. Konsta  Kappanen nutze den ersten unkontrollierten Abpraller von Pasche zur 1:0-Führung für die Finnen aus. Die Schweizer konnten darauf reagieren und kamen im ersten Powerplay des Spieles durch Atillo Biasca zu zwei Ausgezeichneten Chancen. Beide Male scheiterten die Eisgenossen indes an den gutstehenden Verteidigern der Finnen. Vor allem den Finnen sollte diese Strafe zu denken geben. Gleich sieben Spieler standen auf dem Eis. Ein Zeichen, dass die Kommunikation innerhalb des Teams nicht gut ist?

Als die Finnen in der 31. Minute ihre erste Überzahl Möglichkeit hatten, Nicolas Bächler sass wegen eines Bandenchecks auf der Strafbank, war der Vizemeister engagiert. Zu Chancen kamen sie indes nicht. Ganz im Gegenteil. Die Schweizer verteidigten sich sehr geschickt und liesen den Löwen keinen Raum, ihr Spiel aufzuziehen. Dies rächte sich nach Ablauf der Strafe gegen die Schweizer Lorenzo Canonica konnte auf Vorarbeit von Jonas Taibel den Ausgleich erzielen. Der gebürtige Österreicher im Dress der Schweizer zeigte erneut eine reife Leistung in diesem ersten Spiel.

Wenn nun erwartet wurde, dass die Finnen einen Zacken zulegen würden, sah sich getäuscht. Die Schweiz spielte ruhig weiter und wartete auf ihre Chancen. Diese kamen denn auch in der 45. Minute stocherte Jeremy Jabola auf Zuspiel von Mats Alge und …. Jonas Taibel zur verdienten 2:1 Führung. Zehn Sekunden später bekamen die Finnen die Möglichkeit, das Spiel auszugleichen. Wieder scheiterten Sie am guten Penaltykilling der Eisgenossen.

Den 2:2 Ausgleich der Löwen war einem Fehler in der Schweizer Verteidigung zuzuschreiben. Zu ungestüm liesen sich die Spieler von Marco Bayer in die rechte Ecke ziehen. Kalle Vaisanen hatte die Ruhe und die Übersicht und vernaschte Kevin Pasche zum Ausgleich. Der Vizeweltmeister versuchte nun, Druck auf die Schweizer aufzubauen und kamen im Endspurt der Partie noch zu einer guten Möglichkeit. Doch Pasche vereitelte auch diesen Abschluss. In der folgenden Verlängerung konnte Attilo Biasca von einem Fehler der Finnen profitieren. Mit einem satten Schuss bezwang er Aku Koskenvuo zum dritten Mal in dieser Partie. Bereits im letzten Vorbereitungsspiel gegen Schweden zeigte der Stürmer diese Kaltblütigkeit.

Mit diesem Auftakt Sieg können die Schweizer im morgigen Spiel gegen Lettland mit stolz geschwellter Brust antreten. Gegen die Osteuropäer, welche physischer Spielen werden als die Finnen, wartet der nächste Herausforderer auf die Eisgenossen. Umschiffen sie diese wichtige Hürde, sind die Schweizer fast sicher im Viertelfinale.
Head Coach Marco Bayer warnte aber bereits nach dem Spiel: „Heute hat alles gepasst aber wenn wir morgen verlieren war der Sieg heute gar nichts wert.“
Jonas Taibel: „Für uns war es ein sehr guter Start in das Turnier. Wir haben das System so umgesetzt, wie wir es wollten. Dafür wurden wir auch belohnt. Das ich auch noch zum besten Spieler gewählt wurde ist für mich eine Ehre. Es hätten auch andere Spieler dies verdient. „

Mehr Fotos zum World Juniors Spiel  FIN – SUI 2:3 OT