U20 WM: Niederlage gegen Kasachstan

IIHF U20 World Championship 2017 Div IA Christof Kromp, Valeri Orekhov ©Detlef Ross
IIHF U20 World Championship 2017 Div IA
Christof Kromp, Valeri Orekhov
©Detlef Ross

Das österreichische Team führte bei der U20 WM in Deutschland gegen Kasachstan bereits mit 2:0. Am Ende setzte es mit 3:6 die erste Turnierniederlage.

Nach den Erfolgen über Norwegen und Gastgeber Deutschland wartete heute das Team aus Kasachstan auf die Mannschaft von Trainer Roger Bader.
Die Warnung von den bisher punktlosen Kasachen war aber bereits im letzten Jahr ausgesprochen worden. Gab es in Wien bei der Weltmeisterschaft doch eine 2:5 Niederlage.
Dabei hatte das österreichische Team gut begonnen, ließen den Gegner in den ersten 10 Minuten kaum ins Spiel kommen. In der 5. Spielminute konnten sie dann erstmalig Jubeln, als Michael Kernberger unter Zuhilfenahme der Stange den Puck ins Netz zauberte. Auf der anderen Seite hatte Dominic Divis noch nicht allzu viel zu tun. Die erste Strafzeit gegen Kasachstan konnte nicht genutzt werden, sie verteidigten gut gegen Birnbaum, Haudum oder Winkler. Als die Kasachen, nun wieder vollzählig, eine kleine Drangphase hatten, zeigten Christof Kromp und Philipp Poschmann eine schöne Kombination vor dem Tor, und es stand 2:0. Wenig später allerdings benötigten die Kasachen gerade einmal 90 Sekunden, um ihre Torschüsse 5 und 6 zu platzieren. Mit dem 2:2 ging es in die Pause.

Beide Teams kamen hoch motiviert aus den Kabinen zurück aufs Eis. Beide Goalies konnten sich zunächst auszeichnen gegen Solodovnikov auf der einen und Nussbaumer auf der anderen Seite. Doch ab der 25. Spielminute kamen unsere Jungs kaum noch konstruktiv ins Angriffsdrittel, und die Folge war fast zwangsläufig der Führungstreffer. Hier konnte Divis den ersten Schuss nur prallen lassen, und der Rebound war drin. Auf der anderen Seite klappten solche Gelegenheiten nicht, weil meist keiner für den Abpraller bereitstand (Nissner mit Pilloni, 30., oder Birnbaum mit Kromp, 31.). Aber auch den Kasachen gelang in dieser Phase nicht alles – als in der 31. Spielminute Divis den Schuss von Gabdullin nicht festhalten konnte, schnappte er sich schließlich den Rebound. Bei der nächsten Strafe gegen Kasachstan konnte sich das ÖEHV Team festsetzen, nachdem die Kasachen zunächst einen Konter bis hinter das Tor gefahren hatten. Kapitän Lukas Haudum bot sich an der blauen Linie an, bekam die Scheibe und mit dem Onetimer donnerte er diese zum Tor, wo sie noch von Kromp unhaltbar abgefälscht wurde.

Unentschieden wurden die Seiten zum zweiten Mal gewechselt.
Kasachstan zeigte sich fortan aggressiver und ging auch härter zu Werke. Dario Winkler mit einem schnellen Vortrag wurde gleich von drei Mann in die Zange genommen, und es kam zu ersten Zusammenstößen hinter dem Tor der Kasachen. Als im Verteidigungsdrittel im Zweikampf ein Kasache sich seinen Schläger an die Nase haute und auf der Bank behandelt werden musste, reklamierten sie eine Strafe, die aber nicht kam. So nahm Kasachstan die Sache selbst in die Hand, doch der hohe Ellbogen im Gesicht eines ÖEHV Spielers brachte zwar eine 2+10 Min. Strafe, wenig späte gesellte sich ein weiterer Spieler dazu, doch Wachter, Winkler, Haudum oder Kromp vermochten es nicht, ihre Versuche im Tor unterzubringen. Kasachstan zeigte, wie es besser geht. Nachdem sie die Strafzeiten schadlos überstanden hatten, ging zunächst Kele Steffler für Beinstellen in die Box – nach 55 Sekunden durfte er wieder raus. Und auch das nächste Beinstellen wurde doppelt bestraft, diesmal benötigten die Kasachen nur 36 Sekunden. Trainer Roger Bader nahm die Auszeit, doch es wollte nichts mehr klappen nach vorne, im Gegenteil nach abseitsverdächtiger Position folgte noch Treffer Nr. 6 in den Kasten von Divis. Dass sich am Ende noch Frust an der Spielerbank entlud und auf beiden Seiten jeweils drei Spieler 2+2 Minuten bekamen, hatten dann nicht einmal mehr Unterhaltungswert.
Mit diesem Sieg hat auch Kasachstan die ersten Punkte am Turnier eingefahren.

Text: Micha Ross