Sie haben es einfach nicht verlernt! Die „World Legends Hockey League“ hat den Eishockeyfans einen echten Eishockey-Feiertag beschert. Vor 2850 Zuschauer im Eisstadion in Landshut setzte sich die „Sbornaja“ um Liga-Präsident Pavel Bure verdient mit 7:2 gegen Deutschland durch und löste damit das Ticket zu den „Super Finals“ Ende Januar in Moskau.
Eröffnet wurde die Partie von den Teilnehmern der deutschen Olympiamannschaft des Jahres 1976 um Erich Kühnhackl und Alois Schloder, die für das Ehrenbully zur Eröffnung verantwortlich zeichneten.
Was folgte, war ein Stelldichein der Superstars und außerdem viel mehr als ein reines Schaulaufen. Denn besonders die eigens im Privatjet angereisten Gäste zeigten über die komplette Spielzeit von dreimal 15 Minuten ihre läuferischen und stocktechnischen Qualitäten und schlugen sowohl im Spiel mit als auch im Spiel ohne Scheibe ein bemerkenswertes Tempo an.
So nahmen der bärenstarke Igor Larionov und seine Teamkollegen früh den deutsche Torhüter Leonardo Conti heraus und verlangten ihm alles ab. Valery Kamensky (3.) und Andrey Kaovalenko (4.) nach einem Zuckerpass des Ex-Landshuters Ilya Biyakin brachten die enorm spielfreudigen Gäste sehr zur Freude der zahlreichen russischen Fans im Stadion frühzeitig in Führung. Doch auch bei der deutschen Mannschaft war der Ehrgeiz längst geweckt. Speziell die zahlreichen ehemaligen EVL-Spieler zeigten sich immer wieder vor Torhüter Sergey Zvyagin. Letztlich war es Günter Oswald, der einen Schuss von Michael Bresagk zum Anschlusstreffer verwertete (13.). Schon im direkten Gegenzug rückte aber Pavel Bure höchstpersönlich die Verhältnisse wieder zurecht. Ein sehenswertes Solo brachte das 1:3. Zwischenzeitlich hatte Conti noch einen Penalty von Roman Ilyin pariert.
Im Mittelabschnitt kontrollierten die Russen das Spiel nicht nur, sondern sie hatten auch spielerisch noch das eine oder andere Schmankerl zu bieten. Nicht nur, das Pavel Bure eine sehenswertes Solo hinlegte und erst zwei deutsche Verteidiger und dann auch noch Torhüter Conti vernaschte, Vitaly Prokorhov schnürte mit zwei toll herausgespielten Toren gleich einen Doppelpack. Auch wenn die Begegnung beim Spielstand von 1:6 längst entschieden waren, ließen sich die Deutschen vom Ergebnis nicht beeindrucken und lieferten den überlegenen Russen bis zur Schlusssirene einen spektakulären Schlagabtausch. Dabei ließ der ehemalige EVL-Angreifer Stefan Steinbock zwar zwei Penaltys liegen, erzielte aber nach der schönste Kombination des Abends mit Bernd Wagner das vielumjubelte zweite deutsche Tor. Den siebten russischen Treffer steuerte Igor Mishukov mit einem verwandelten Penalty bei.
Nachdem die Russen, wie nach einem Länderspiel üblich, mit er Nationalhymne des Siegers geehrt wurden, feierten die 3000 Zuschauern ihre Helden mit minutenlangen Standing Ovations. Es war ein emotionaler Ausklang eines einmaligen Eishockey-Abends.
Team Deutschland
Tor: Leonardo Conti, Dirk Voss
Verteidigung: Uli Hiemer, Bernd Wagner, Michael Bresagk, Dieter Frenzel, Peter Gulda, Dieter Medicus, Rainer Blum
Sturm: Lorenz Funk, Günter Oswald, Michael Betz, Jürgen Rumrich, Helmut Steiger, Thomas Daffner, Stefan Steinbock, Lenny Soccio, Ben Doucet, Franz Reindl, Craig Streu, Terry Campbell.
Team Russland:
Tor: Maxim Mikhailovski, Sergey Zvyagin
Verteidigung: Alexey Kasatonov, Ilia Biyakin, Vladimir Malakhov, Oleg Shargorodskii, Dmitrii Folov,
Sturm: Pavel Bure, Valeri Kamensky, Alexey Zhamnov, Igor Boldin, Vitaly Prokorhov, Andrey Kovalenko, Roman Ilin, Igor Mishukov, Igor Varitskiy, Alexander Kozehvnikov, Igor Larionov. Andrey Sapozhnikov
Tore: 0:1 (3.) Kamensky (Bure), 0:2 (4.) Kovalenko (Biyakin), 1:2 (13.) Oswald, (Bresagk), 1:3 (14.) Bure, 1:4 (18.) Prokorhov, 1:5 (27.) Bure, 1:6 (28.) Prokorhov (Zvyagin), 1:7 (38.) Mishukov, 2:7 (39.) Steinbock (Wagner).
Zuschauer: 2850
Quelle: www.evl.info