Zwei Österreicher und vier Schweizer – Deutschland geht leer aus

U20 IIHF World Championship Div 1A AUT – KAZ
Gregor Biber #10
Tuskecsarnok Arena, Budapest, © Puckfans.at / Andreas Robanser
Am Draft Wochenende in Las Vegas gab es die eine oder andere Überraschung. Neben zwei Österreichern wurden ebenfalls vier Schweizer ausgewählt. Deutschland ging leer aus.

Unumstritten setzte sich Macklin Celebrini als Nummer eins durch. San Jose sicherte sich die Rechte am talentierten Kanadier. Ob dieser indes in der nächsten Saison bereits bei den Sharks spielen wird, wird sich zeigen müssen. Gut möglich dass der 18-jährige Center sich entscheidet, seinen Abschluss an der Boston Universität durchziehen wird. Demnach würde er für mindestens vier weitere Jahre in der NCAA verbleiben. Können sich die Sharks dies erlauben oder wird Celebrini unter Druck gesetzt?
Ebenfalls ein Fragezeichen müssen die Chicago Blackhawks bei ihrer Wahl setzten. Überraschend wählten sie nicht den Russen Ivan Demidov aus sondern den Weissrussen Artymov Levshunov aus. Der Verteidiger studiert an der Michigan State Universität und wird vermutlich wie Celebrini ssein Studium weiter führen. Offenbar wollen die Verantwortlichen dem Verteidiger Zeit geben sich weiter zu entwickeln.

Kein Fragezeichen müssen bei den nächsten beiden Picks der Anaheim Ducks und der Columbus Blue Jackets gesetzt werden. Sowohl Beckett Sennecke als auch Cayden Lindstrom sind für die kommende Saison gesetzt. Die Frage ist nur, ob sie sich in den entsprechenden Camps durchsetzen können oder sie wieder in die Juniorenliga geschickt werden. Blickt man auf deren Fähigkeiten, so kann beides zutreffen. Die Entscheidung wird für die Teams nicht einfach werden.
Als die Montreal Canadiens an ihren Pick kamen überraschten sie mit der Pop Sängerin Célin Dion. Ob dies auch eine symbolische Geste war, lässt sich nur vermuten. Die kanadische Sängerin, welche in Las Vegas lebt, durfte dem Russen Ivan Demidov zur Wahl als fünfter Spieler gratulieren. Allgemein wurde angenommen, dass der Russe als Nummer zwei von Chicago genommen würde. Politische Gründe dürften indes bei dieser Wahl nicht im Fokus gestanden haben.

Tij Iginla war der erste Spieler der neuen Franchise aus Utah. Damit setzten die neuen Besitzer auch ein Zeichen an die Konkurrenz. Der Sohn des Hockey Hall of Famers Jerome Iginla soll weiter das Marketing antreiben und ausbauen. Ob dies gelingen wird, ist offen. Bis anhin waren die ersten Jahre  eines neuen Standortes nie ein Problem. Diese begannen meistens ab der fünften oder sechsten Saison.

IIHF World Juniors 2023 SUI – SVK
Dávid Nátny #5, Dalibor Dvorský #15, Tim Muggli #23, Adam Gajan #30
Avenir Centre, Moncon, © Puckfans.at / Andreas Robanser

Nach und nach wurden die Positionen gefüllt. Aus deutschsprachiger Sicht war indes der erste Tag nicht befriedigend. Erst als am nächsten Tag Leon Muggli von den Washington Capitals als Nummer 52 ausgewählt wurde, war aus Schweizer Sicht eine Erleichterung zu spüren. In der Folge sollten noch der Torhüter Christian Kirsch (San Jose Sharks, 116), der Stürmer Rico Gredig (New York Rangers, 191) und Verteidiger Basile Sansonnens (Vancouver Cannucks, 221) gewählt. Damit konnten die Schweizer besser abschneiden als in den vergangenen Jahren. Doch ausruhen dürfen sich die Schweizer Klubs nicht.

ÖEHV U20 Team Camp 2024 St. Pölten
Gregor Biber, Johannes Neumann, Ian Scherzer
© Puckfans.at / Andreas Robanser

Überraschend wurde der Österreicher Gregor Biber an der 98 Position von Utah ausgewählt. Dabei kam dem Verteidiger zu Gute, dass er in Schweden bei Rögle BK spielt.  Kurz vor Ende des Drafts wurde von den Buffalo Sabers auch der russiche-österreichische Doppelbürger Vasili Zelenov ausgewählt. Der in der Alps Hockeyleague agierende Stürmer wird aber leider vermutlich kaum eine Chance haben, je in der NHL Fuss zu fassen.